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Nachhaltigkeit im Urlaub spielt noch keine große Rolle

In einem Interview in der Süddeutschen Zeitung (mehr zum Nachlesen hier) bemängelt der Klimaforscher Stefan Gössling, dass die Gesellschaft den Klimawandel viel zu lange nicht ernst genommen hat. Und dass die Anstrengungen im Tourismus – ob es nun das Wiederbenutzen von Handtüchern im Hotel oder die Seife aus dem Spender ist – nur an der Oberfläche des Problems kratzen.

Gössling fordert ein radikales Umdenken, damit in der Zukunft günstige Energiepreise nicht weiter zu einer verantwortungslosen Verschwendung führen und neue Technologie eine Chance erhalten.

Destinationen müssen viel strukturierter an der Tourismusentwicklung arbeiten und sich eigene Grenzen setzen. Ein ‚immer mehr‘ führt zu einem Raubbau an den Ressourcen und leitet die Entwicklung vor Ort fehl. Wenn das Problem in den Urlaubsländern nicht gelöst wird, müssen die Reisenden mehr Verantwortung übernehmen. In diese Richtung zielen auch die Aktivitäten der Fridays-for-Future Bewegung. Jeder hat es selbst in der Hand, wie man künftig Urlaub machen möchte.

Eine aktuelle Umfrage des Portals Travelzoo zeigt jedoch, dass für die meisten Deutschen das Thema Nachhaltigkeit keine entscheidende Rolle bei der Reiseplanung spielt (mehr Infos hier). Nur 10 Prozent der Teilnehmer der Umfrage planen ihren Urlaub mit Blick auf die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Reise. Klassische Faktoren wie das Reiseziel, der Preis oder das Wetter waren den meisten deutlich wichtiger.

Immerhin sieht mehr als ein Viertel eine Veränderung und denkt, dass sich das Verhalten in der Zukunft ändern wird. So ist ein Großteil bereits heute bereit, einen Teil der Schäden durch Kompensation wieder gut machen zu wollen. Allerdings ist auch bekannt, dass zwischen dem was Menschen gerne machen würden und dem, was sie dann auch tatsächlich tun, ein großer Unterschied ist. Es bleibt also abzuwarten, ob die Befragten ihren Worten auch Taten folgen lassen.