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Interview mit Nachhaltigkeitsexperte Harald Zeiss

Quelle: Donau Zeitung Nr. 54 vom 5. März 2024 / Interviewer: Lilo Solcher

Haben Sie Ihren Urlaub schon geplant? Wohin wird dieses Jahr gereist, was wollen Sie am Urlaubsort machen?
Harald Zeiss: Mein Sommerurlaub wird dieses Jahr eine Alpenüberquerung von Garmisch nach Ster- zing mit meiner jüngeren Tochter sein. Mit der älteren Tochter habe ich das im letzten Sommer zu Fuß gemacht und es war einfach großartig.

Gibt es einen unerfüllten Reisetraum? Warum wollen Sie dorthin und was möchten Sie an Ihrem Traumort tun?
Zeiss: Ich möchte eines Tages Japan besuchen. Mich faszinieren die jahrhundertealte Kultur und die Ge- sellschaft. Mein Bild von Japan ist geprägt von Begriffen wie Ästhetik, Harmonie, Innovation, Höflichkeit und viel Qualität in allen Bereichen. Bücher und Dokumentationen haben das vermittelt und ich möchte herausfinden, ob es tatsächlich so ist. Für den Besuch möchte ich mir viel Zeit nehmen, was ich bislang nicht hatte. Die lange Anreise mit dem Flugzeug ist ebenfalls eine Hürde.

Was für ein Reisetyp sind Sie privat?

Zeiss: Unkompliziert und flexibel. Ich wurde in mei- ner Jugend sehr von Interrail geprägt, habe am Strand geschlafen und mich mit kleinstem Budget versorgt. Später bin ich durch Europa getrampt und mit dem Rucksack für ein Jahr durch Südamerika gezogen. Mein Lieblingsziel ist Frankreich. Dort mit einem kleinen Van unterwegs zu sein ist fantastisch.

Was packen Sie auf jede Reise ein – außer dem Handy?
Zeiss: Den Reisepass. Den Rest kann man sich zur Not kaufen oder ausleihen. Reisen ist unglaublich einfach geworden, sodass ich nicht viel brauche. Ach ja, frische Unterwäsche wäre nicht schlecht.

Hat sich Ihr Urlaubsverhalten im Vergleich zu frü- her verändert?
Zeiss: In Maßen. Ich habe heute mehr Geld und bin weniger leidensfähig geworden. Ich übernachte nicht mehr in Schlafsälen, nehme keine 36-Stunden-Busfahrten auf mich und schaue mir die Alhambra trotz des hohen Eintrittspreises auch von innen an. Ein deutlicher Zuwachs an Qualität und Vergnügen, auch wenn ich froh bin, alle meine frü- heren Reisen erlebt zu haben.

Welchen besonders prägenden Moment gab es für Sie auf Reisen?
Zeiss: Was mich immer wieder dankbar überrascht hat, war die Gastfreundschaft der Menschen in den bereisten Ländern. Selbst die kargste Mahlzeit wird geteilt. Und was mir demütig in Erinnerung bleibt, sind unzählige unglaublich beeindruckende Land- schaften, Tierwelten und Lebensräume. Unsere Aufgabe ist es nun, diese weiter zu erhalten und nicht noch mehr zu zerstören, damit auch unsere Enkel das alles erleben können und dürfen.

Harald Zeiss Experte für nachhaltigen Tourismus. Er arbeitete viele Jahre in dieser Funktion für Tui. Mittlerweile lehrt er als Professor für Tourismusmanagement an der Hochschule Harz. 

Erfolgreicher Workshop in der Lüneburger Heide

Unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Zeiss und Simone Kohl vom Institut für nachhaltigen Tourismus, fand diese Veranstaltung im ökologisch vorbildlichen Hotel Traumzeithof in Dalle statt. Von der Lüneburger Heide GmbH (LHG) organisiert, war das Hauptziel des Workshops die Entwicklung konkreter Nachhaltigkeitsstrategien, die sowohl in die Unternehmenspraktiken der LHG integriert werden als auch wegweisende Ansätze für andere Akteure im Tourismussektor bieten. Dabei stand besonders die Verantwortung der Tourismusbranche für den Erhalt natürlicher Ressourcen im Mittelpunkt.

Prof. Dr. Harald Zeiss betonte in seiner Ansprache die Dringlichkeit des nachhaltigen Handelns für die Zukunft unserer Naturregionen. Er und Simone Kohl führten die Teilnehmer mit Impulsvorträgen und praktischen Übungen an das Thema heran, wobei der Fokus auf der Verantwortung lag, die Gastgeber und Touristiker gegenüber der Umwelt und den kommenden Generationen tragen.

In der inspirierenden Umgebung des Traumzeithofs, einem seit 15 Jahren bestehenden Partnerhotel der Lüneburger Heide GmbH und einem Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit, wurden verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit im Tourismus diskutiert. Das Hotel selbst diente als perfektes Beispiel für verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen und Nachhaltigkeit in der Praxis.

Die Ergebnisse dieses Workshops sind vielversprechend. Die LHG plant, die gewonnenen Erkenntnisse in den kommenden Monaten weiterzuentwickeln und umzusetzen, beispielsweise durch innovative Medieninhalte und spezielle Angebote für ihre Partner. Bereits etablierte Praktiken wie die Reduzierung des Papierverbrauchs, die Nutzung von Ökostrom und die Förderung digitaler Arbeitsweisen unterstreichen das Engagement der LHG für Nachhaltigkeit.

Dieses Event markiert einen wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft im Tourismus und unterstreicht die wichtige Rolle, die Touristiker:innen in diesem Prozess spielen.

Workshop-Rückblick: Praxisorientierte Nachhaltigkeit im Tourismus


Am 2. November 2023 veranstaltete das Institut für nachhaltigen Tourismus GmbH im Auftrag von der Erlebniswelt Lüneburger Heide GmbH einen fachspezifischen Workshop zum Thema Nachhaltigkeit in Soltau. Ziel der Veranstaltung war es, ein praxisnahes Verständnis für nachhaltiges Handeln im Tourismussektor zu fördern.

Cornelia Reithmeier, Kreisrätin des Heidekreises, eröffnete den Tag mit der Betonung der Wichtigkeit von nachhaltigem Tourismus für die regionale Entwicklung: „Nachhaltigkeit im Tourismus ist ein Schlüsselfaktor für die Lebensqualität in unserer Region.“

Frau Hjördis Fischer, Geschäftsführerin der Erlebniswelt Lüneburger Heide GmbH, ergänzte: „Es geht darum, ein Bewusstsein zu schaffen, dass jeder Einzelne einen Unterschied machen kann. Nachhaltigkeit ist kein Zustand, sondern ein Prozess des stetigen Lernens und Verbesserns.“

In den Workshops standen praktische Ansätze im Vordergrund. Es wurden konkrete Strategien diskutiert, wie Tourismusbetriebe ihre ökologischen Fußabdrücke reduzieren und zur sozialen Gerechtigkeit beitragen können. Teilnehmer hatten die Gelegenheit, sich über effektive Maßnahmen zur Steigerung der regionalen Wertschöpfung auszutauschen und wurden dazu ermutigt, Nachhaltigkeitskonzepte in ihr tägliches Geschäft zu integrieren.

Das Feedback der Teilnehmer zeigte, dass besonders der Erfahrungsaustausch und die Diskussionen als wertvoll empfunden wurden. Das Institut für nachhaltigen Tourismus GmbH dankt allen Beteiligten für ihr Engagement und freut sich auf die Weiterentwicklung der angestoßenen Initiativen.

Prof. Zeiss im heute journal mit Dunja Hayali

Klimawandel und Tourismus: Eine unsichere Zukunft für Urlaubsziele im Mittelmeerraum

Die verheerenden Bilder von brennenden Wäldern und Hitzewellen in den Mittelmeerregionen sind besorgniserregend und verändern zunehmend die Urlaubsgewohnheiten vieler Menschen. Professor Harald Zeiss, Experte für Nachhaltigkeit und Internationalen Tourismus, wirft einen Blick in die Zukunft und offenbart erschreckende Prognosen.

Die steigenden Temperaturen im gesamten Mittelmeerraum machen Katastrophen wie Großbrände und Evakuierungen immer wahrscheinlicher. Laut Zeiss sind die aktuellen Brände zwar Einzelfälle, jedoch zeichnet sich ein alarmierendes Bild ab: Die Temperaturen werden jedes Jahr höher, was vor allem für Kinder und ältere Menschen eine enorme Belastung darstellt. Die Frage ist, ob Urlauber bereit sind, diese extremen Bedingungen in Kauf zu nehmen, wenn sie über ihren nächsten Urlaubsort entscheiden.

Der Klimawandel macht auch vor den wirtschaftlichen Folgen nicht halt. Für die betroffenen Länder ist der Tourismus eine entscheidende Industrie, die durch die Auswirkungen des Klimawandels stark beeinträchtigt wird. Länder werden sich daher zunehmend mit Anpassungsmaßnahmen befassen müssen, um die Folgen des Klimawandels zu bewältigen.

Obwohl es noch die Vor- und Nachsaison gibt, in der die Temperaturen milder sind, prognostiziert Zeiss eine Reduzierung der Tourismusströme in den Mittelmeerraum in den kommenden Jahren und Jahrzehnten. Die wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen, denen sich Urlaubsziele in der Region gegenübersehen, werden die Zukunft des Tourismus in diesen Gebieten maßgeblich beeinflussen.

Die Bilder aus den Mittelmeerregionen sollten uns alle aufrütteln und dazu anregen, Maßnahmen zum Schutz unseres Planeten zu ergreifen. Als Reisende können wir unser Verhalten überdenken und umweltfreundlichere Optionen wählen, um einen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels zu leisten.

Das ganze Interview finden Sie hier.

Nachhaltigkeit des Oberammergauer Passionsspiels 2022: Ergebnisse und Erkenntnisse einer einjährigen Untersuchung

Professor Harald Zeiss vom Institut für nachhaltigen Tourismus hat ein Jahr lang die Nachhaltigkeit der Oberammergauer Passionsspiele 2022 untersucht.

Im bisher aufwendigsten Projekt untersuchte Zeiss mit einem Team von mehreren Mitarbeitern jede einzelne Rechnung des Passionsspiels, um die Auswirkungen der Inszenierung auf die Umwelt, die soziale Nachhaltigkeit und die Finanzen zu ermitteln.

Die Ergebnisse wurde dem Gemeinderat vorgelegt und in drei Bereiche unterteilt: Umwelt, Soziales und Finanzen. Während der CO2-Fußabdruck der Passionsspiele durch den Flugverkehr der Besucher erheblich belastet wurde, wurden andere Anstrengungen zum Klimaschutz gelobt.

Die Ergebnisse einer Befragung von mehreren zehntausend Personen zeigten zudem, dass der Umweltschutz im Zusammenhang mit der Passion für über 80 Prozent der deutschsprachigen und 60 Prozent der internationalen Gäste wichtig war. Auch die soziale Nachhaltigkeit wurde als hoch eingeschätzt, die Befragten gaben an, mit ihren Emotionen und Motiven zufrieden zu sein, allerdings wurde eine Plattform für den Austausch unter den begeisterten Zuschauern als notwendig erachtet.

Weiter Informationen finden sich hier.

Klimaschutz als Menschenrecht: Harald Zeiss im ITB-Gespräch über die Verantwortung des Tourismus

Der Klimawandel hat in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen und beeinflusst das Leben vieler Menschen weltweit. Immer häufiger werden Stürme, Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren beobachtet, die besonders arme Länder betreffen. Daher stellt sich die Frage, warum Klimaschutz und Menschenrechte meist unabhängig voneinander betrachtet werden. Es ist wichtig, die Zusammenhänge zwischen beiden Themen zu verstehen und in den Fokus zu rücken.

Bereits im Oktober 2021 hat der UN-Menschenrechtsrat das Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt als Menschenrecht anerkannt. Es ist eine wichtige Anerkennung und ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die UN-Vollversammlung hat im Jahr 2022 eine Resolution verabschiedet, für die 161 Staaten gestimmt haben. Die Resolution betont die Notwendigkeit, den Klimawandel zu bekämpfen und die Menschenrechte zu schützen. Obwohl die Resolution nicht rechtlich bindend ist, ist sie ein wichtiger Appell an die Staaten, ihre Verantwortung wahrzunehmen und effektive Maßnahmen zu ergreifen.

Im Rahmen des Studiosus-Gesprächs auf der ITB Berlin 2023 wurde die Verbindung zwischen Klimaschutz und Menschenrechten diskutiert. Michael Windfuhr vom Deutschen Institut für Menschenrechte betonte, dass wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel eine klimapolitische als auch menschenrechtliche Verpflichtung von Staaten darstellen. Viele klimapolitischen Maßnahmen haben auch einen Einfluss auf die Menschenrechte, wie zum Beispiel Umsiedlungen beim Bau eines Staudamms. Es ist daher wichtig, dass die Menschen eine Entschädigung erhalten und ihre Rechte geschützt werden.

Die Reisebranche spielt eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung des Klimawandels und dem Schutz der Menschenrechte. Der Tourismus trägt zwischen fünf und acht Prozent zu den Gesamtemissionen bei. Das dicke Ende kommt erst noch, sagt Nachhaltigkeitsexperte Harald Zeiss. Obwohl der Tourismus für Arbeitsplätze und Einkommen in ärmeren Ländern sorgt, ist es wichtig, alternative Lösungen zu finden und Mobilität anders zu denken.

Im Studiosus-Gespräch wurde auch darüber diskutiert, wie man den Tourismus nachhaltiger gestalten kann. Luis von Randow, Sprecher von Fridays-for-Future, forderte Klimagerechtigkeit, um zu verhindern, dass die Armen die Kosten der ökologischen Wende der Gesellschaft tragen müssen. Eine Lösung könnte sein, die Flugpreise zu erhöhen und gleichzeitig alternative, klimafreundliche Reisemöglichkeiten anzubieten.

Studiosus-Chef Peter-Mario Kubsch betonte, dass es vorerst um „Vermeiden, Reduzieren und Kompensieren“ geht. Um die CO2-Emissionen zu reduzieren, ist es wichtig, den Flugverkehr zu reduzieren und alternative, klimafreundliche Verkehrsmittel zu fördern.

fvw 2023 – Prof. Zeiss unter den TOP 10 Touristikern

Die fvw aus Hamburg, das Leitmedium der Touristik im deutschsprachigen Raum, hat in ihrer Dezember-Ausgabe zehn Touristiker ausgewählt, die 2023 eine besondere Rolle spielen werden.

„Das kommende Jahr wird aufgrund der Rahmenbedingungen kein Spaziergang. Zum Glück gibt es in der Branche Mutmacher und kreative Köpfe, die unbeeindruckt mit Krisen umgehen und auf die man 2023 achten sollte.“

fvw 26 / 2022 Seite 28
Prof. Dr. Harald Zeiss, Nachhaltigkeitsexperte vom Institut für nachhaltigen Tourismus. Speaker, Vorträge, Keynotes.
Prof. Dr. Harald Zeiss, Nachhaltigkeitsexperte vom Institut für nachhaltigen Tourismus.

Prof. Zeiss als Keynote Speaker auf Jahrestagung des SRV

Der Schweizer Reiseverband tagte am 11. November 2022 in Sevilla, Spanien. Auf dem Programm – neben Digitalisierung und Fachkräftemangel – stand das Thema Nachhaltigkeit. Prof. Dr. Harald Zeiss zeigte in seinem Vortrag den Mitgliedern des SRV die Notwendigkeit, umgehend Schritte einzuleiten, um größeren Schaden von der Erde abzuhalten. Denn auch der Tourismus trägt zur Klimakrise bei.

Beunruhigend sind vor allem die klimatischen Entwicklungen in den Ländern des Globalen Südens. Denn dort sind die Volkswirtschaften weniger gut auf die Veränderungen vorbereitet wie die Industrieländer. Einem Meerwasseranstieg haben vor allem kleine Inseln und Küstenstaaten wenig entgegen zu setzen. Kommen dann noch Dürren, Starkregenfälle und andere klimatischen Extreme hinzu, werden diese Länder ihre Nahrungsgrundlagen verlieren. Und dort werden die europäischen Touristen künftig keinen Urlaub mehr verbringen wollen.

Zeiss stellte in diesem Zusammenhang die von Futouris geförderten Initiative KlimaLink vor. Ziel ist, die CO2-Emissionen aus den touristischen Leistungen am Point-of-Sale transparent zu machen. Inzwischen liegt die Beschreibung der Methode vor und mehr als 20 bekannte Unternehmen haben sich als Mitglieder angeschlossen. Bis 2024 soll das System stehen und kostenlos allen Stakeholder zur Verfügung gestellt werden.

Weitere Informationen zur SRV Jahrestagung finden Sie hier.

Projekt „KlimaLink“ mit ambitionierten Zielen

Die Nachhaltigkeitsinitiative Futouris e.V. hat sich als Branchenprojekt zum Ziel gesetzt, bis 2024 alle Klimaemissionen aus Reisetätigkeiten für Urlauber und Geschäftsreisenden transparent zu machen. Überall dort, wo ein Preis eine Urlaubsreise bewirbt, soll es für Verbraucher auch einen nachvollziehbaren und leicht zu erkennenden Klimaabdruck geben.

Bereits heute kann jeder sich im Internet errechnen lassen, wie hoch der klimatische Fußabdruck einer Flugreise oder eines Hotels ist. Organisationen wie atmosfair bieten auf ihren Websites so genannte Klimarechner an, damit niemand diese komplexen Berechnungen selbst durchführen muss. Allerdings hat diese Vorgehensweise einen Haken – denn nicht alle Organisation berechnen die Emissionen nach den gleichen Methoden.

In der Tat gibt es erhebliche Unterschiede, wenn man bspw. einen Flug von Frankfurt nach New York und zurück berechnen lässt. Auf der Seite der Lufthansa erhält man im Ergebnis eine Klimabelastung von rund 500 kg CO2. Bei atmosfair sind es für die gleiche Strecke und die selbe Maschine fast 2.000 kg – also vier mal mehr. Wie kann das sein?

Es ist alles andere als einfach, die Klimabelastung eines Fluges zu berechnen. Zwar lässt sich verhältnismäßig einfach bestimmen, wie viel Kerosin das Flugzeug benötigt hat, aber bereits bei der Zuteilung dieser Emissionen gibt es verschiedene Herangehensweisen. Muss ein Erste-Klasse-Reisender mehr Emissionen ausweisen als ein Gast aus der Economy, der wesentlich weniger Platz beansprucht? Und wie sieht es mit der Fracht aus, die ebenfalls für einen gewissen Anteil am Verbrauch verantwortlich ist?

Aus diesem Grund haben sich in den letzten Jahren Dutzende Berechnungsverfahren international etabliert. Mit entsprechend unterschiedlichen Ergebnissen. Und so entstehen starke Abweichungen von einem Berechnungsmodell zum anderen. Wie soll ein Gast da noch durchblicken?

Futouris will hier ansetzen. Das Projekt KlimaLink wird einen einheitlichen, transparenten Standard verwenden und allen touristischen Playern der Branche zur Verfügung stellen. Das Projekt hat Prof. Dr. Harald Zeiss in den letzten Monaten geleitet und wird es auch in Zukunft weiter begleiten. Am 18. Oktober 2022 wird in Bremerhaven ein Verein gegründet, der genau diese Entwicklungen dauerhaft begleiten soll. Mehr zu den Inhalten und den Fortschritten gibt es hier.

Better Future Conference 2021 mit Prof. Zeiss im Panel

Die BETTER FUTURE CONFERENCE von WELT AM SONNTAG erlebte in 2020 mit der digitalen Auftaktveranstaltung zum Thema Female Leadership einen sehr erfolgreichen Start.​ ​Deswegen gibt es in diesem Jahr eine Fortsetzung.​ ​Im Frühjahr 2021 geht es um das Thema Nachhaltigkeit in all ihren Facetten: vom nachhaltigen Unternehmen der Zukunft, über positive Visionen für die Stadt der Zukunft bis hin zu einem optimistischen Blick in den grünen Aufschwung.​

Prof. Dr. Harald Zeiss nimmt am Panel zum Thema „Reisen nach CORONA“ am Dienstag, 20. April 2021 ab 16:55 Uhr teil. Die Moderation erfolgt durch Daniel Wetzel (Wirtschaftsredakteur WELT AM SONNTAG). Weitere Teilnehmer sind: Daniel Rieger (Leiter Verkehrspolitik, Naturschutzbund Deutschland e. V.), Ingo Lies (Founder & Managing Director Chamäleon Reisen GmbH, Rainforest Foundation.de und Chamäleon Stiftung) sowie Thomas Ellerbeck (Mitglied des Group Executive Committee der TUI Group).

Sie können über eine digitale Plattform virtuell bei BETTER FUTURE dabei sein und mit allen Teilnehmern interagieren und netzwerken.​ Zur Anmeldung geht es hier.