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Urlauber wollen mehr Nachhaltigkeit

Die Bedeutung der Nachhaltigkeit von Angeboten für die Reiseentscheidung der Kunden nimmt weiter zu, aber nicht so schnell wie es in den vergangenen Jahren prognostiziert wurde, so die aktuelle Analyse der FUR Reiseanalyse. Viele Bundesbürger betrachteten zwar Urlaube mit einer Umwelt- und Sozialverträglichkeit als wünschenswert. Aber sie sehen diese Punkte nicht als maßgeblich.

Immer mehr Menschen wollen nachhaltig reisen

Die aktuelle Studie zeigt, dass die Entwicklungen der Vorjahren fortgesetzt wird. Immer mehr Menschen wollten gerne nachhaltiger reisen. Neben diesem Wunsch steuerten aber auch nach wie vor viele andere Faktoren die endgültige Reiseentscheidung. Während der Corona-Pandemie sind dabei die Faktoren Sicherheit, Gesundheit und Erreichbarkeit stärker in den Vordergrund gerückt.

Mehr Nachhaltigkeit in der Zukunft

Vor diesem Hintergrund hat die Bedeutung der Nachhaltigkeit für Reiseentscheidungen aber nicht weiter zugenommen. Die nach wie vor steigende Akzeptanz für Nachhaltigkeit beim Reisen könnte in der Zukunft zu einer Trendwende führen, die für die Transformation der Branche auch notwendig ist. Dafür müssen Reisenden bei der Umstellung ihres Reiseverhaltens unterstützt werden. Das könnte durch veränderte Standards und einfache Rahmenbedingungen möglich sein, so die Autoren der Studie. Beispiele sind höhere Kosten bei weniger nachhaltigen Reiseangeboten, um die gesamtgesellschaftliche Belastungen für Natur, Gesellschaft und Klima in Rechnung zu stellen oder durch mehr Attraktivität und Sichtbarkeit bei nachhaltigeren Reiseangeboten.

Weiterhin bucht nur eine Minderheit nach Nachhaltigkeitskriterien

Laut FUR steigt der Anteil der Bundesbürger mit einer positiven Einstellung zu Nachhaltigkeit bei Reisen zwischen 2018/19 und 2020/21 von 56 auf 68 Prozent. Auch der Anteil derjenigen, die bei längeren Reisen ihren CO2-Ausstoß kompensieren, wuchs von zwei auf neun Prozent. Lediglich 5 % bezeichnen Nachhaltigkeitsaspekte als ausschlaggebend für die Reiseentscheidung bei längeren Reisen. 2018/19 waren es nur 4 %. Bei Kurzurlaubsreisen beträgt der Anteil 15 % (2018/19: 8 %). Und bei längeren Reisen ist für 21 % (2018/19: 23 %) die Nachhaltigkeit ein Aspekt unter mehreren. Bei Kurzurlaubsreisen sind es 29 % (2018/19: 23 %).

Prof. Zeiss als Keynote Speaker auf Jahrestagung des SRV

Der Schweizer Reiseverband tagte am 11. November 2022 in Sevilla, Spanien. Auf dem Programm – neben Digitalisierung und Fachkräftemangel – stand das Thema Nachhaltigkeit. Prof. Dr. Harald Zeiss zeigte in seinem Vortrag den Mitgliedern des SRV die Notwendigkeit, umgehend Schritte einzuleiten, um größeren Schaden von der Erde abzuhalten. Denn auch der Tourismus trägt zur Klimakrise bei.

Beunruhigend sind vor allem die klimatischen Entwicklungen in den Ländern des Globalen Südens. Denn dort sind die Volkswirtschaften weniger gut auf die Veränderungen vorbereitet wie die Industrieländer. Einem Meerwasseranstieg haben vor allem kleine Inseln und Küstenstaaten wenig entgegen zu setzen. Kommen dann noch Dürren, Starkregenfälle und andere klimatischen Extreme hinzu, werden diese Länder ihre Nahrungsgrundlagen verlieren. Und dort werden die europäischen Touristen künftig keinen Urlaub mehr verbringen wollen.

Zeiss stellte in diesem Zusammenhang die von Futouris geförderten Initiative KlimaLink vor. Ziel ist, die CO2-Emissionen aus den touristischen Leistungen am Point-of-Sale transparent zu machen. Inzwischen liegt die Beschreibung der Methode vor und mehr als 20 bekannte Unternehmen haben sich als Mitglieder angeschlossen. Bis 2024 soll das System stehen und kostenlos allen Stakeholder zur Verfügung gestellt werden.

Weitere Informationen zur SRV Jahrestagung finden Sie hier.

Können Kreuzfahrtschiffe nachhaltig werden?

Kreuzfahrten erleben seit Jahren einen enormen Zuwachs durch die steigende Nachfrage. Sicherlich hat die Corona-Krise wie in allen anderen touristischen Sektoren zu einem Rückgang der Kreuzfahrer geführt, aber die jüngste Entwicklung zeigt, dass Kreuzfahrten weiterhin zu den beliebtesten Reiseformen der Deutschen zählen.

Einige Reisende haben dabei auch ein schlechtes Gewissen, denn die Schiffe benötigen fossile Brennstoffe wie Schweröl, Marinediesel oder Flüssiggas um sich fortzubewegen und auch den Hotelbetrieb zu gewährleisten. Verbunden mit dem Verbrennen von diesen Kraftstoffen werden Schadstoffe ausgestoßen. Dazu zählen Schwefeloxide, Stickoxyde, Russpartikel und natürlich auch das Klimagas CO2.

Die bekannten Reedereien wie AIDA und TUI Cruises versuchen, eine Balance zu finden zwischen Umwelt- und Klimafreundlichkeit und dem wirtschaftlich Machbaren. Neue Kreuzfahrtschiffe sollen das Meer, die Luft und das Klima schonen. Aber ist das tatsächlich möglich und wie groß sind die Verbesserungen?

Dieser Frage geht ein Artikel von ntv nach, der hier zu finden ist. Experten stellen ihre Sicht der Dinge zur Situation auf dem Kreuzfahrtmarkt vor. Prof. Dr. Harald Zeiss, Professor für Nachhaltigkeit und Tourismus an der Hochschule Harz: „Ökologisch produzierter Landstrom wird im umweltfreundlichen Energiemix der Kreuzfahrt sehr wichtig sein“.

Allerdings feht bis dato die dazu notwendige Infrastruktur, denn weltweit sind nur 14 Häfen (Stand August 2022) mit Landstrom-Anschlüssen ausgestattet. Viel zu wenig für den Bedarf. Hier muss also schnell investiert und nachgerüstet werden, um die Kreuzfahrtschiffe zu versorgen. Denn diese sind schon fast zu Hälfte mit Anschlüssen ausgestattet und müssen bei fehlender Infrastruktur im Hafen trotzdem die Generatoren laufen lassen.

Prof. Zeiss bei Tagesschau24 zur Zukunft des Tourismus

Harald Zeiss spricht mit Bettina Seidl über die Auswirkungen des Klimawandels auf den Tourismus und wie sich die Branche in der Zukunft ändern muss. Er stellt im Interview dar, welche positiven und negativen Seiten der Tourismus hat und welche Entscheidungen Urlauber schon heute treffen können um nachhaltiger zu reisen.

Außerdem gibt Prof. Zeiss einen Ausblick auf den Flugverkehr, spricht über regenerative Treibstoffe und zeigt Möglichkeiten auf, wie der nächste Urlaub gelingen kann.

Video verfügbar bis zum 29. November 2021

SPIEGEL-Interview mit Prof. Zeiss zum Klimawandel

Antje Blinda vom DER SPIEGEL interviewt Prof. Dr. Harald Zeiss zum Klimawandel im Tourismus und stellt die Frage, ob es noch zeitgemäß ist, dass die Mitglieder des Deutschen Reiseverbands zu einer Jahrestagung nach Griechenland fliegen.

Harald Zeiss erklärt die Hintergründe, die Ambivalenz der Risiken und Chancen sowie die Möglichkeiten, die sich der Tourismusbranche bieten.

Das ganze Interview lesen Sie hier: Link

Prof. Zeiss in der FAZ zu nachhaltigem Tourismus

Wie wird der Urlaub nachhaltig?

Reisen verursachen Emissionen. Aber kein Urlaub ist auch keine Lösung: Ohne Gäste leiden an den Urlaubsorten die Beschäftigten und der Naturschutz. Ein Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung beleuchtet das Thema hier.

#reisebewußt

Aktuell liegt die Tourismuswirtschaft brach. Kein Wunder, das Coronavirus zwingt zu Enthaltsamkeit bei der Mobilität und den Kontakten mit anderen Menschen. Da fällt Urlaub flach.

Der DRV hat sich im Ausschuss Nachhaltigkeit Gedanken gemacht, wie es nach der Krise weitergehen wird. Sehr viele Menschen warten nur darauf, endlich wieder unterwegs zu sein. Aber können wir zurück zum Status Quo Ex Ante? Oder benötigen wir eine neue Form des Reisens.

Dafür gibt es viele Impulse. Der DRV stellt in der neuen Kampagne viele Tipps vor, wie ein bewußteres Reisen in Zukunft gelingen kann. Lassen Sie sich überraschen!

Start ist am 12. März 2021

Sea Cloud Cruises wird Mitglied von Futouris

Prof. Dr. Harald Zeiss, Vorstandsvorsitzender von Futouris, freut sich in diesen schweren Zeiten ganz besonders über den Zuwachs für die Nachhaltigkeitsinitiative: „Im vergangenen Jahr wurde die Tourismusindustrie gefordert wie nie zuvor. Die Auswirkungen werden noch lange zu spüren sein. Umso mehr freuen wir uns über so positive Nachrichten zum Start des neuen Jahres. Mit Sea Cloud Cruises hat die Futouris-Familie engagierten Zuwachs bekommen. Der Zusammenhalt untereinander ist wichtiger denn je, nur gemeinsam können wir den Tourismus nachhaltiger und besser wiederaufbauen. Wir freuen uns daher sehr, dass ab sofort Sea Cloud Cruisesdie Initiative von Futouris aktiv bei dieser Aufgabe unterstützt.“

Ziel von Futouris sei es mehr denn je, das natürliche und kulturelle Erbe unserer Welt zu bewahren und den Tourismus zukunftsfähiger zu gestalten. Diese herausfordernde Zeit habe gezeigt, wie wichtig eine nachhaltige und faire Tourismusentwicklung ist.

Seit der Gründung 1979 folgt Sea Cloud Cruises dem Prinzip des sanften Tourismus und biete nachhaltige Segelreisen an. Mit maximal 64 bis 136 Gästen an Bord der Windjammer Sea Cloud, Sea Cloud II oder Sea Cloud Spirit biete die Reederei ein erfolgreiches Modell für nachhaltige Kreuzfahrten auf den Meeren. Bewusst würden traditionelle Seemannschaft mit dem luxuriösen Charme klassisch-eleganter Privatyachten verbunden werden. Für die Gäste bedeute dies ein außergewöhnliches Reiseerlebnis und die individuelle Erfahrung, dass Nachhaltigkeit nicht Verzicht bedeute, sondern großer Gewinn sein könne. Auch die Menschen in den besuchten Ländern sollen von den Seereisen profitieren, da Sea Cloud Cruises hauptsächlich mit lokalen Dienstleistern zusammenarbeite und regionale Produkte bevorzug.

Engagement für den Erhalt von Ökosystemen

Gemeinsam mit Futouris möchte Sea Cloud Cruises das Reisen auf ihren Schiffen noch nachhaltiger gestalten und sich in ökologischen Projekten für den Erhalt mariner Ökosysteme engagieren. „Wir bieten unseren Gästen bereits heute nachhaltige Seereisen an – nicht nur, weil wir nach Möglichkeit auf den Motor verzichten und segeln. Wann immer es geht, kaufen wir lokal ein und kooperieren mit kleinen regionalen Unternehmen; zudem vermeiden wir überflüssigen Plastikmüll. Im Rahmen unserer Futouris Mitgliedschaft möchten wir noch einen Schritt weitergehen und der Natur etwas zurückgeben. Die marinen Ökosysteme, in denen wir unterwegs sind, sind besonders fragil und vom Klimawandel direkt betroffen. Aus diesem Grund möchten wir diese im Rahmen eines gemeinsamen Projektes besonders unterstützen,“ unterstreicht Daniel Schäfer, Geschäftsführer Sea Cloud Cruises.

Herausforderung Pools und Nachhaltigkeit

Zu einem Strandurlaub gehören nicht nur der Strand und das Hotel, sondern auch ein oder mehrere Pools. Eigentlich ist das überraschend, denn in den meisten Fällen lädt ein Meer zum Baden ein. Aber unsere Gesellschaft tickt da anders: Für einen gelungenen Urlaub sollte sowohl eine Option für das Baden in Süßwasser wie auch in Salzwasser vorhanden sein.

Das Betreiben eines Pools ist keine leichte Aufgabe. In der Regel benötigt ein Schwimming-Pool viel Energie. Und für die Wasseraufbereitung kommen Chlor und anderen Chemikalien zum Einsatz. Kann man heutzutage Pools nicht auch nachhaltig oder zumindest nachhaltiger betreiben?

Ohne Chemie geht’s kaum

Chlor, dessen typischen Geruch man aus öffentlichen Schwimmbädern kennt, kommt häufig auch in konventionellen Hotelpools zum Einsatz. Dabei gäbe es Alternativen in Form von Schwimmteichen, bei denen das Wasser chemiefrei durch die spezielle Bepflanzung auf natürliche Weise gereinigt und aufbereitet wird.

Allerdings ist das in Hotelanlagen häufig nicht oder nur eingeschränkt möglich. Zum einen benötigt man den entsprechenden Platz für die Vegetation, zum anderen muss der Pool auch eine hohe Anzahl von Badegästen – inclusive Sonnencreme und Schminke, die sich im Wasser ablöst – verkraften können.

Leider fühlen sich nicht nur wir Menschen im angenehm temperierten Poolwasser wohl. Mit Hilfe der Desinfektion wird man ungebetene Gäste wie Mikroorganismen oder Keime schnell und vor allem zuverlässig los, denn Hotels müssen für höchste Sicherheit und Hygiene beim Schwimmbadwasser garantieren. Gerötete Augen und trockene Haut sind sichtbare Zeichen eines zu hohen Chemikalien-Einsatzes.

Aber was tun gegen überschüssiges Chlor im Wasser? Wer nicht warten will, kann Natriumthiosulfat verwenden. Es wirkt als Reduktionsmittel, das freie Radikale neutralisiert. Im Schwimmbecken entfernt es überschüssiges Chlor. Ganz ohne Chemikalien kommen große Hotelpools also nicht aus. Es sei denn, sie werden statt mit Süßwasser mit Salzwasser betrieben. Aber dann können die Gäste auch gleich ins Meer zum Baden.

Solarenergie für den Pool

Immerhin ist die Frage nach der Energiegewinnung gelöst. Zum einen werden die Betriebsmaschinen wie die Umwälzpumpen immer effizienter, zum anderen haben viele Hotels bereits eine Energieversorgung mithilfe von Photovoltaik. Dann, wenn der Pool am meisten beansprucht wird – tagsüber bei Sonnenschein – liefern die Paneelen die notwendige Energie. Ganz umweltfreundlich.

Darüber hinaus gibt es erprobte Lösungen zur Gewinnung von Warmwasser. Hier kommen Solaranlagen zum Einsatz, die das Wasser ohne zusätzlichen Strombedarf erwärmen – allein aus der Kraft der Sonne. Dies ist bei gut ausgerichteten Anlagen auch noch bis in den Herbst möglich. Vorausgesetzt natürlich, dass auch die Sonne scheint.

VDR-Seminar zu Nachhaltigkeit bei Geschäftsreisen

Die VDR-Akademie lädt zum Spezial-Seminar „Nachhaltigkeit im Travel Management – Das müssen Sie wissen!“ ein. Prof. Dr. Harald Zeiss leitet das Seminar. Weiterführende Informationen stehen am Ende des Beitrags.

Nachhaltigkeit ist eines der Kernthemen im Bereich Travel- und Mobilitätsmanagement und Themenjahr des VDR 2020. Auch wenn die Corona-Pandemie aktuell viele Themen überschattet, wird es eine Zeit „danach“ geben, in der Nachhaltigkeit und Klimaschutz wieder verstärkt in den Fokus treten. Gerade jetzt bestehen mit dem Restart von Geschäftsreisen gute Chancen, den Umweltgedanken voranzutreiben und nachhaltige Mobilitätskonzepte umzusetzen. 

Dieses Webinar vermittelt die Grundlagen und zeigt Instrumente und Konzepte wie das Thema im Unternehmen angegangen und umgesetzt werden kann. Eingebettet wird das Thema in den Status der aktuellen Diskussion und gesetzlichen Rahmenbedingungen national wie international. Ziel ist, dem stark wachsenden Informationsbedürfnis nachzukommen und Fragestellungen zur klima- und umweltfreundlichen Geschäftsreise zu beantworten:

  • Was kann das Travel Management dazu beitragen, den Öko-Footprint meines Unternehmens zu senken?
  • Inwiefern kann betriebliche Mobilität zukunftsfähig gestaltet werden?
  • Wie kann ich das Thema in meinem Arbeitsumfeld positionieren?

Termine: 3. September 2020 sowie 10. September 2020

Mehr Informationen unter: https://akademie.vdr-service.de/termine/seminardetails/spezial-nachhaltigkeit-im-travel-management-das-muessen-sie-wissen-03-09-2020